Harney Peak

Black Hills, South Dakota, USA

 
 
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Harney Peak / Black Hills

Mit gut 2200 m ist der Harney Peak der höchste Punkt der Black Hills, einer Bergkette im Westen von South Dakota. Die Black Hills gelten den Lakota als heilig. Sie sind der Schauplatz vieler ihrer Mythen und Legenden, und in den Bergen liegen zahlreiche spirituelle Orte, die bis heute für religiöse Handlungen aufgesucht werden.

Im Vertrag von Fort Laramie, 1868 von der US-Regierung mit den Lakota, Cheyenne und Arapaho geschlossen, wurden die Black Hills den Lakota zuerkannt. Doch dann fand man in den Bergen Gold, und 1877 wurden die Black Hills den Lakota wieder entzogen.

Nach einem fast 60-jährigen Prozess entschied der US-Supreme Court 1980, dies sei unrecht­mäßig gewesen, eine Enteignung, und sprach den Lakota 105 Millionen US-Dollar Entschädi­gung zu. Doch die Lakota nahmen die Zahlung nicht an – sie verlangen bis heute die Rückgabe der Berge. Bis heute ist die Summe durch Zinsen auf weit über eine Dreiviertelmilliarde US-Dollar angewachsen.

Lakota

Nordamerikanische Indianer der Sioux-Sprachfamilie. Mitte des 19. Jahrhunderts erstreckte sich ihr Territorium vom Little Missouri River bis zum Missouri und Platte, Zentrum waren die Black Hills. Die damaligen Lakota waren typische Vertreter der Plains-Kultur – nomadisches Leben, Lager aus Büffelhaut-Tipis. Legendär geworden sind Häuptlingsnamen wie Red Cloud, Sitting Bull und Crazy Horse – und natürlich die Schlacht am Little Bighorn River, 1876, in der George A. Custer sein gesamtes 7. US-Kavallerieregiment verlor – und sein Leben. Legendär auch die Ortschaft Wounded Knee – durch das Massaker der US-Armee 1890 und die Besetzung durch das American Indian Movement 1973.

Derzeit leben viele der heute rund 70.000 Lakota in fünf Reservaten, Cheyenne River, Lower Brule, Pine Ridge, Rosebud und Standing Rock – meist in sehr ärmlichen Verhältnissen.

Die Lakota Freedom Delegation unter Russell Means erklärte Ende 2007 in Washington die Unabhängigkeit der Lakota von den USA. Gegenüber dem Außenministerium kündigten sie alle 33 der im Laufe von 150 Jahren mit den USA geschlossenen Verträge, weil diese bis heute nicht eingehalten worden seien. Means wirbt um internationale diplomatische Anerkennung der Republik Lakota - sie würde Teile der US-Bundesstaaten Nebraska, South Dakota, North Dakota, Montana und Wyoming umfassen.

Iktomi

 

In der Lakota-Mythologie ist Iktomi ein gestaltwandlerischer Kulturschöpfer. Er vermag jede Form anzunehmen, einschließlich der des Menschen; in der Regel ist seine Erscheinung jedoch die einer Spinne und eine Prophezeiung sagt, Iktomi überziehe mit seinen Fäden das ganze Land, ja die ganze Erde.

In alten Tagen, heißt es, sei Iktomi als Geist der Weisheit bezeichnet worden, doch die Art seines Wirkens sei oft verwirrend, mehrdeutig, bewusst Unruhe stiftend, und so sei ihm diese Ehrung aberkannt worden. Iktomi steht zwischen Weisheit und Torheit. Aber Torheit ist für ihn nur ein Mittel, Weisheit zu lehren. Viele seiner Handlungen wirken bizarr, skurril, widersinnig, komisch, und die meisten seiner Pläne scheitern, aber alldas sind Gleichnisse, symbolhafte Versuchsanordnungen, alldas soll Verantwortung lehren, soziales Verhalten.

Iktomi steht zwischen Scherz und Ernst, wer aber durch seine Scherze zur Ernsthaftigkeit findet, erkennt die Größe seiner Würde. Älteren offenbart Iktomi sich in Visionen, Kindern und Jugendlichen erzählt er unterhaltsame Geschichten. Aber was immer er sagt und tut, es steckt eine moralische Lehre darin. Es gibt aber auch Zeiten, in denen er sich sehr ernst verhält, die Menschen vor dem Bösen schützt, sie vor Gefahren warnt.

Es wird erzählt, Iktomi sei der Initiator des Traumfängers. Der Traumfänger, als Netz des Lebens, bewahre die guten Träume und Ideen, schlechte Energien aber leite er ab, sodass sie keinen Schaden anrichten können.


Da die Lakota-Mythologie traditionell nur mündlich überliefert wird, zeugt die Vielzahl von Geschichten über Iktomi davon, wie wichtig er in der spirituellen Welt der Lakota war – und ist. Dass Iktomi nicht nur ein Relikt der Vergangenheit ist, lässt sich auch an Websites wie www.iktomisweb.com ablesen, an Marvel-Comics wie „Dances with Demons“ und Filmen wie “Dreamkeeper” von Steve Barron und „Skins”, in dem Chris Eyre Iktomi eine zentrale Rolle im Leben von Rudy spielen lässt, Stammespolizist in der Pine Ridge Indian Reservation in Wounded Knee, South Dakota.